Im Vorfeld macht man sich häufig viel zu viele Gedanken. Kann ich beiden Kindern gerecht werden? Liebt man das zweite Kind wie das erste? Mute ich meinem ersten Kind zu viel zu? Wird es zur Eifersucht kommen? Ihr seht, Fragen gibt es zu genüge, aber wie schaut die Realität aus?
Kurzer Rückblick
Greta ist 14 Wochen alt und ich erzähle euch nichts Neues wenn ich euch sage wie verdammt schnell die Zeit vergangen ist. Dieser Sommer war einfach nur verrückt. Greta hat so viele der Klamotten nicht tragen können, weil sie einfach die meiste Zeit gar nichts getragen hat. Baby müsste man sein. Aber wie ist es denn nun, das Leben mit zwei so kleinen Kindern?
Am 13.07. haben sich bei mir langsam die Wehen eingependelt. Noch nicht schmerzhaft, aber regelmäßig. Nach kurzer Rücksprache und einem kleinen Check im Krankenhaus verabschiedete sich der Arzt mit den Worten „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube das Baby kommt heute Nacht, ruhen Sie sich noch ein bisschen aus.“ Wieder zuhause angekommen gings eigentlich los. Autsch. Und da waren sie wieder, diese unbeschreiblichen Schmerzen die mir mit großer Sicherheit vermittelt haben „Das Baby kommt“. Ich schreibe ganz bewusst „das Baby“, weil bis zu diesem Zeitpunkt ihr Name noch nicht hundertprozentig feststand. Um 0:15 sind wir zurück ins Krankenhaus gefahren und naja, was soll ich sagen, um 03:16 war sie dann da….mein kleines, großes, Gretchen. Mehr zur Geburt könnt ihr übrigens in meinem Geburtsbericht lesen.
Nach den Untersuchungen der Hebammen und Ärzte haben wir uns dann am Morgen auf den Weg nach Hause gemacht. Ich habe mir so sehr gewünscht ambulant zu entbinden und ich war überglücklich denn uns beiden ging es so gut, dass dies echt möglich war. Zuhause gings für Greta und mich dann direkt ins Bett. Mathilda war zu dem Zeitpunkt noch 2 Häuser weiter bei Cousin und Cousine. Als wir alles soweit hergerichtet hatten, ist Simon losgezogen um die Kleine dort abzuholen.
Das erste Treffen
Und da stand sie nun. Mitten in der Tür und schrie. Weder vor Freude, noch vor Enttäuschung. Sie schrie nach Kakao. Das ist mein Mädchen.
Jeden Morgen bekommt Mathilda ihren Kakao und das war in dem Moment jetzt erstmal wichtiger. Simon ging also mit ihr in die Küche, sie trank ihren Kakao und kam freudig und zufrieden zurück um ihre kleine Schwester zu beäugen. Und nun kommen wir an den Punkt der echt schnulzig wird, denn von diesem Moment an übersät Mathilda ihre Schwester tagtäglich mit Küssen und Umarmungen.
Die ersten Tage zu viert
Die ersten Tage war Mathilda von der Rolle. Sie brauchte ihren Schnuller häufiger, hat mehr geweint und war sichtlich verunsichert. Wer ist dieser kleine Mensch der jetzt plötzlich eine so große Rolle in unserem Leben spielt? Alles musste sich erstmal sortieren und finden. Von Eifersucht war zum Glück keine Spur. Es war ok, dass wir mit Greta kuschelten und dass sie in unserer Mitte war. Eben genau so wie Mathilda es ist. Greta war direkt ein Teil von ihr und für Mathilda war klar, dass Greta von nun an dazu gehört. Egal wohin wir gingen hieß es „Greta auch mit“.
Mathilda wird viel eingebunden, hilft beim Wickeln, Baden und Spielen. Sie bekommt Aufgaben und spürt, dass sie gebraucht wird.
Die ersten Tage haben wir auch wirklich als 4-köpfige Familie zuhause verbracht. Simon hat wie auch schon bei Mathilda seine Elternzeit auf zwei Monate aufgeteilt und mir eine Menge Arbeit abgenommen. Gerade mit Mathilda zuhause wäre die Ruhe im Wochenbett sonst ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Falls für jemanden von euch das ambulante Entbinden eine Option sein sollte bedenkt bitte im Voraus, dass ihr gerade in den ersten Tagen nach der Geburt auf Hilfe angewiesen seid.
Und nach ein paar Tagen war dann alles so normal. Mathilda war die Alte. Greta war da. Ich wurde von Tag zu Tag wieder mobiler und habe versucht in den Zeiten wo Greta schläft ganz viel Schönes mit Mathilda zu erleben. Natürlich hat man als Mutter gelegentlich ein schlechtes Gewissen. Natürlich muss man die Aufmerksamkeit teilen. Aber ganz ehrlich, ich bin auch mit 3 Geschwistern groß geworden und für mich war das meist echt großartig. Bei uns musste nie jemand um Aufmerksamkeit betteln und wir hatten immer jemanden zum Spielen.
Wenn die Hormone Samba tanzen und die Große weint
Dass die Hormone einer Frau in und nach der Schwangerschaft verrückt spielen ist kein Geheimnis. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Alles erlebt. Zweiteres als Mathilda eines Abends aus dem Schlaf hochgeschreckt ist und nach mir schrie. Zu dem Zeitpunkt hatte ich jedoch Greta am Arm und Simon ist zu ihr ins Schlafzimmer gegangen. Der ein oder andere mag jetzt denken „und wo ist das Problem?“, für mich war es jedenfalls eins. Denn sie hat nach MIR verlangt und ich konnte ihr nicht wie sonst helfen. Ich musste lernen Aufgaben abzugeben und lernen, dass ich jetzt für das Wohlbefinden von zwei kleinen Menschen verantwortlich bin.
Aber auch das haben wir hinbekommen.
Wir haben großes Glück mit Greta. Sie ist das zufriedenste Baby das ich kenne, schläft viel und ist auch in den Zeiten wo sie nicht schläft meist sehr glücklich.
Fazit:
Mama sein ist für mich absolut großartig und seit dem ich Mutter zweier Kinder bin, fühlt sich das Ganze zeitweise echt wie ein Job an. Die Verschnaufpausen sind kurz, die Liebe dafür umso Größer. Teilen müssen die Beiden sich lediglich meine Zeit, aber niemals meine Liebe. Da ist nämlich genug für beide da. Jeder hat seinen eigenen Vorrat und es ist einfach unglaublich wie groß diese Liebe ist.
Bis Bald,
eure Jana
Ein Großteil der in der Galerie gezeigten Fotos hat Moere bei einem total harmonischen Shooting hier bei uns zuhause geschossen. Ich schaue mir diese Bilder immer wieder gerne an und bin einfach nur dankbar, dass sie die Momente unserer kleinen Familie so wundervoll eingefangen hat. Danke Moere ♥
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